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Beitrag: Automatisierung 2030 – Wie sich Arbeit radikal verändern wird

In wenigen Jahren wird die Arbeitswelt von Grund auf neu geordnet sein. Technologien, die heute noch als Zukunft gelten, werden bis 2030 zum Alltag gehören und enorme Auswirkungen auf Arbeit, Qualifikationen und Unternehmensorganisation haben. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Automatisierung: von Robotik über künstliche Intelligenz bis hin zu vernetzten Systemen. Gemäß einer umfassenden Analyse von McKinsey & Company könnten bis 2030 rund 27 % der aktuell geleisteten Arbeitsstunden in Europa automatisiert werden; in den USA liegt der Wert bei etwa 30 %.

Neue Arbeitsrealitäten – Mensch und Maschine im Tandem
Die Vorstellung, dass ganze Berufsbilder verschwinden, greift allerdings zu kurz. Vielmehr wird sich die Art der Arbeit verändern, weil Menschen und Maschinen zunehmend zusammenarbeiten müssen. Laut McKinsey werden physische und manuelle Tätigkeiten zwar zurückgehen, doch gleichzeitig steigt die Nachfrage nach sozialen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten, also etwa Kreativität, Urteilsvermögen und Kommunikation. Für Unternehmen bedeutet das: Nicht nur Technik einsetzen, sondern auch Prozesse und Organisationsformen neu denken. Wer heute noch in starren Hierarchien agiert, wird im Jahr 2030 kaum noch konkurrenzfähig sein.

Qualifikationen im Wandel – Lebenslanges Lernen wird Pflicht
Die Transformation der Arbeit betrifft nicht zuletzt die Qualifikationen der Beschäftigten. Eine Studie von PricewaterhouseCoopers zeigt, dass Menschen künftig mit mehreren beruflichen Stationen in ihrem Leben rechnen müssen. Fähigkeiten wie Selbstorganisation, digitales Know-how oder Interaktionskompetenz gewinnen gegenüber routinierten Fertigkeiten an Bedeutung. Wer heute in Bildungs­programmen investiert, hat bessere Chancen, die eigene Beschäftigungsfähigkeit auch im Jahr 2030 zu sichern. Unternehmen ihrerseits sind gefordert, Umschulungen und Weiterqualifizierungen aktiv zu gestalten, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Organisationen und Gesellschaft im Umbruch
Ein Blick über das Individuum hinaus zeigt: Auch Gesellschaft und Organisationen müssen sich anpassen. Automatisierung verändert nicht nur Arbeitsplätze, sondern ganze Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle. Die ­International Federation of Robotics hebt hervor, dass etwa Lager- und Logistikprozesse schon heute massiv automatisiert werden und bis 2030 der Druck auf traditionelle Arbeitsformen deutlich steigen wird. Gesellschaftlich richtet sich das Augenmerk auf Fragen wie: Wie gelingt Teilhabe in einer technologisierten Arbeitswelt? Wie schützt man Menschen vor Entwertung durch Nacht­arbeiten, algorithmische Kontrolle oder fehlende Mitbestimmung? Arbeitszeit, Arbeitsort und Rolle der Mitarbeitenden könnten wesentlich flexibler, aber auch weniger vorhersehbar werden.

Ausblick – Proaktive Gestaltung statt passives Erleben
Wenn wir die kommenden Jahre gestalten wollen, genügt es nicht, den Wandel passiv hinzunehmen. Ein vertrauenswürdiger Einstiegspunkt in die Thematik ist der Artikel »A Future That Works: Automation, Employment, and Productivity« von McKinsey. Dieser zeigt, dass Automatisierung nicht zwangsläufig zu Arbeitslosigkeit führen muss, aber dass aktiv gestaltet werden muss, wie Mensch und Maschine zusammenwirken. Für die Blog-Leser von thinkbotics.de heißt das: Die Chance liegt in der Mitgestaltung. Wer heute versteht, wie Automatisierung 2030 aussieht, kann nicht nur beruflich besser vorsorgen, sondern auch in Unternehmen und Gesellschaft verantwortungsvoll mitgestalten. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie wir in einer Welt arbeiten, in der Maschinen zunehmend mitdenken und wir eben nicht mehr nur mit Maschinen arbeiten, sondern mit ihnen.

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